Die alte Bauerschaft ,,ten Annaberg" (: zum Annaberg), deren Name sich  im Laufe der Zeit durch Zusammenziehung der beiden Wörter zu  ,,Tannenberg" bildete. beherbergt eine der Mutter Marias, der hl. Anna  gewidmete Kapelle, deren Geschichte weit zurück reicht.
Seit 1935  wird jeweils am St. Anna Tag eines jeden Jahres in dieser Kapelle eine  Messe gefeiert. In jenem Jahre wurde sie auf Anregung und Betreiben des  aus Lippramsdorf-Tannenberg stammenden Heinrich Hövelmann errichtet. An  ihrem Platz soll nach alter Überlieferung bis etwa in die Zeit des  Dreißigjährigen Krieges hinein schon einmal eine der hl. Anna geweihte  Kapelle gestanden haben. Vermutlich meinte ein bischöflicher  Visitationsbericht aus dem Jahre 1614 auch diese Kapelle. wenn er  vermerkt. im Kirchspiel Lippramsdorf gäbe es eine einzige Kapelle. sie  sei der hl. Anna geweiht, zerstört und habe keine Einkünfte. An diese  Feststellung knüpft sich das Dekret, die Kapelle müsse von denen  wiederaufgebaut werden. auf die sie blickt. Und das waren die Bewohner  der Bauerschaft Tannenberg. Doch erst Jahrhunderte später, im Jahre  1935. wurde das Dekret in die Tat umgesetzt. 
Bei den Ausschachtungsarbeiten stieß man tatsächlich auf Reste eines  alten Bauwerks, die auf die Echtheit der alten Überlieferung von dem  einstigen Bestehen einer Kapelle an dieser stelle schließen lassen. Aber  das hier nun neu errichtete, bildstockähnliche Bauwerk erwies sich bald  als zu klein, so daß schon früh der Wunsch nach einer größeren Kapelle  aufkam. Bei diesem Wunsch ist es viele Jahre geblieben.
Am 20. April  1945. wenige Tage vor der Beendigung des 2. Weltkrieges. fiel die  Entscheidung. Anlaß war ein Überfall von etwa 60 Insassen des im  Westteil von Haltern eingerichteten Ausländerlagers auf die Bauernschaft  Tannenberg. Gehöfte wurden geplündert, mehrere Bewohner zum Teil schwer  verletzt und fünf Männer als Geiseln mitgenommen. Da gelobten die  Tannenberger. Ernst zu machen mit dem Bau der größeren Kapelle, wenn die  Gefahr, in der sie alle sich in jenen schrecklichen Tagen befanden.  glücklich überstanden würde. Obwohl sich noch mehrmals Überfälle dieser  Art ereigneten, kamen keine Menschen mehr zu Schaden und die Geiseln  kehrten unversehrt zurück. 
Dem Gelöbnis treu nahmen die Bewohner der Bauernschaft alsbald mit  Geldsammlungen die Vorbereitung für den Kapellenneubau auf. Aber die als  vordringlich anerkannte Wiedererrichtung der durch den Krieg zerstörten  Lippramsdorfer Pfarrkirche. für die die Tannenberger das inzwischen  gesammelte Geld zur Verfügung stellten, brachte nochmals einen Aufschub.  Erst als diese Kirche mit dem Einbau der neuen Orgel 1957 vollständig  wiederhergestellt war, begannen die Tannenberger erneut damit, auf jede  nur erdenkliche Weise Geld für den Baufonds der Annakapelle zu sammeln  und Baumaterialien - Natursteine und Feldsteine, Findlinge aus der Hohen  Mark oder von Bauernhöfen - herbeizuschaffen. Der Landkreis stellte  einen Teil des Bauholzes zur Verfügung. die Firma Korf mehrere tausend  Ziegelsteine. Planung und Entwurf übernahmen die Halterner Künstler  Ludger Homann und Alfred Osemann.
Im Sommer 1960 konnten die  Bauarbeiten endlich aufgenommen werden. Nur solche Arbeiten, die nicht  durch Selbsthilfe und in Eigenleistungen zu bewältigen waren, wurden von  Firmen ausgeführt. So dauerte der Bau fast zwei Jahre. Am 29. Juni 1962  nahm Propst Prikking. ein Sohn der Gemeinde Lippramsdorf, die festliche  Weihe vor. Die Tannenberger hatten ihr Gelöbnis von 1945 eingelöst.
 Quellenangabe: Der Text ist dem Buch "Der Raum Lippramsdorf entnommen" 
 Alter Weseler Weg
45721 Haltern am See