Am Abend des 16. Mai war es soweit: Michael Ostholthoff bekam für das Engagement der Pfarrei St. Sixtus beim Kirchenasyl den Becker-Staritz-Preis in Frankfurt am Main überreicht.
Laudatorin Sigrid Düringer, selbst in der evangelischen Kirche im Bereich Kirchenasyl aktiv, dankte den Halternern für ihren Einsatz und für ihren "zivilen Menschenrechtsgehorsam". Michael Ostholthoff sprach seinerseits allen Beteiligten seinen Dank aus - stellvertretend standen ihm an diesem Abend Büroleiterin Christiane Pinger ("die als Koordinatorin alles zusammen- und im Blick hält"), Markus Wenzel ("dem als Vertreter der Ehrenamtlichen kein Weg zu weit ist") sowie die ehemaligen Kirchenasylantinnen Razeya ("Sie setzt sich gerade für ihr Abitur mit Gedichtsinterpretationen verschiedener deutscher Epochen auseinander - nicht nur für eine Afghanin durchaus eine Herausforderung") und Ruken ("die sich auf der Zielgeraden im Sprachkurs B2 befindet") zur Seite.
"Die Menschen bei uns im Kirchenasyl erinnern uns an das, wofür wir als Christen stehen", so Ostholthoff. Und: "Wir wollen kein rechtsfreier Raum sein, sondern uns vielmehr in die politische Debatte mit einbringen." Dass ihm der Preis genau an dem Tag überreicht werde, an dem der neue Innenminister des Bundestages davon spreche, Menschen zurückzuweisen, die an den Grenzen dezidiert um Asyl bitten - das möge er nicht als Zufall werten. "Das ist vielmehr eine weitere Triebfeder für uns!"