Die politische Landschaft des Sudan hat sich in den letzten sechs Jahren drastisch verändert. Das Land ist gebeutelt von Krieg und Hungersnot, die Errungenschaften der Revolution von 2018/19 sind weitgehend verblasst.
Dass es vor allem auch Frauen waren, die vor sieben Jahren die Revolutionsbewegung vorantrieben, ist kaum bekannt – ein Grund für Helena Lea Manhartsberger, genau diese Frauen in den Fokus zu rücken. Die Ausstellung der Innsbrucker Journalistin und Fotografin mit dem Titel „Re:Frame Sudan – Kandaka and the smell of survival“ ist vom 22. November 2025 bis zum 22. März 2026 in der Pfarrkirche St. Sixtus zu sehen. Organisiert wird die Veranstaltung von der Initiative „Haltern hilft – Sudan“.
Manhartsberger dokumentiert in ihrer Ausstellung die Geschichten von Frauen unterschiedlicher Generationen und Hintergründe. Die portraitierten Frauen rekonstruieren Schlüsselmomente der Revolution und erzählen von Unterdrückung und Befreiung, von Frustration und Hoffnung. So kommt etwa Salma Awad zu Wort, Profifußballerin und die erste Frau im Sudan mit einem Fahrradkurierdienst. Als der Krieg ausbrach, lieferte sie Medikamente an Bedürftige und musste dafür immer wieder die Frontlinien durchqueren. Trotz lebensbedrohlicher Situationen machte sie weiter - bis sie selbst fliehen musste.
Teeverkäuferin Hiliwah berichtet von regelmäßigen Schikanen durch die Polizei, die ihre „revolutionäre“ Arbeit auf der Straße nicht akzeptierte. Während des Aufstandes sorgte sie gemeinsam mit anderen dafür, dass alle genug zu essen und zu trinken bekamen.
„Wir freuen uns, diese außergewöhnliche Ausstellung hier in Haltern zeigen zu können“, so Gerburgis Sommer, Koordinatorin von „Haltern hilft – Sudan“. „Damit bekommen die Frauen im Sudan ein Gesicht, es geht um konkrete, induviduelle Geschichten und Schicksale.“
Eröffnet wird „Re:Frame Sudan – Kandaka and the smell of survival“ am Sonntag, 22. November, im Rahmen der 10-Uhr-Messe in St. Sixtus. Danach kann die Ausstellung täglich zwischen 8 und 18 Uhr besucht werden.
Info: Helena Lea Manhartsberger
Helena Lea Manhartsberger wurde 1987 in Innsbruck geboren, sie lebt und arbeitet als freiberufliche Fotografin und Fotojournalistin in Wien. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich vor allem mit gesellschaftlichen Themen wie Sexualität und Identität, Migration, bewaffnete Konflikte und soziale Bewegungen. Seit 2011 ist Manhartsberger beim Verein ipsum tätig, wo sie in den Bereichen Methodenentwicklung, Projektmanagement und Workshopleitung arbeitet.