»Denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben.« Jeremia 29,11

SHAME - European Stories

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SHAME - European Stories

„SHAME“: Neue Ausstellung in Sixtuskirche und Altem Rathaus rüttelt auf

Am Sonntag, 5. Oktober, wird in der Sixtuskirche die europaweit gezeigte Ausstellung „SHAME – European Stories“ eröffnet. Diese thematisiert sexuellen Missbrauch von Menschen in jeglicher Form und in den unterschiedlichsten Kontexten – und natürlich auch im kirchlichen Raum.

Die portraitierten Menschen stammen aus ganz Europa, ihre verschriftlichten Schilderungen zeigen das erschütternde Ausmaß an Grausamkeit, rütteln gleichzeitig wach und bieten Raum zur Auseinandersetzung mit dem Thema, bei dem Scham – „Shame“ – eine große, wenn nicht gar die größte Rolle spielt. Eine Ausstellung, die (leider) zeitlos und sehr, sehr wichtig ist. Und die besonders auch Pfarrer Michael Ostholthoff am Herzen liegt. Auf seine Initiative hin wird „SHAME“ nach Haltern geholt und bewusst in der Pfarrkirche St. Sixtus gezeigt. „Wir können und werden nicht locker lassen, auch als Kirche den Finger in die Wunde zu legen und Missstände aufzuzeigen, in der Hoffnung, dass den Betroffenen wenigstens heute ein Stück weit Gerechtigkeit zuteil wird und sie gehört und gesehen werden.“  

 Denn Schrecken und Scham kennen keine Grenzen. Von Rumänien bis Frankreich, von Skandinavien bis Italien, über Spanien, die Schweiz, Deutschland, Österreich und viele andere Länder. Unterschiedliche Arten von Missbrauch, unterschiedliche Täter, aber immer die gleichen Opfer: Kinder. Und der Missbrauch hat viele Gesichter: sexualisierte Gewalt an Schulen, in Heimen, Internaten und im eigenen Zuhause. Kinder, die gewaltsam aus ihren Familien gerissen wurden und Opfer von Menschenhandel geworden sind.

Die Ausstellung „SHAME“ versucht, das bis heute häufig verborgene Thema Kindesmissbrauch aus dem Schatten der Vergangenheit zu holen, um zu verhindern, dass die Betroffenen und die an ihnen verübten Verbrechen in Vergessenheit geraten, ohne dass den Menschen Gerechtigkeit widerfahren ist.

Portraits prangern nicht nur Scham der Opfer an

Dutzende von fotografischen Portraits der inzwischen erwachsenen Opfer in Schwarz-Weiß prangern die Scham an: Die Scham, die das Leben derjenigen durchdringt und vergiftet, die Gewalt erlitten haben. Die Scham, die diejenigen empfinden sollten, die das Leben dieser jungen Menschen mit Füßen getreten und sie missbraucht haben. Die eindrücklichen Portraits thematisieren auch die Scham, die wir als Betrachter angesichts unserer Ohnmacht empfinden. Letztlich weisen sie auf ein Europa hin, das sich nach außen modern und sozial gibt, aber nicht in der Lage ist, dem Missbrauch an Kindern angemessen zu begegnen.

Initiitert wurde „SHAME – European Stories“ von der „Justice-Initiative“ der Schweizer Guido-Fluri-Stiftung. Deren Ziel ist, ein gemeinsames Vorgehen auf europäischer Ebene zu initiieren, damit die einzelnen Staaten und Regierungen sich des Kindesmissbrauchs annehmen und konkrete Lösungen vorlegen, die es den Betroffenen ermöglichen, eine traumatische Vergangenheit zu überwinden und dabei helfen, dieses Leid zukünftig zu verhindern.

Getragen wird die Ausstellung vom Verein „Umsteuern! Robin Sisterhood e.V.“ Begleitet wird sie von der Kunst-Installation „vier von achtundzwanzig“ der Halterner Künstlerin Gabi Bücker.

„SHAME“ ist bis zum 15. November 2025 in der Sixtuskirche und im Alten Rathaus zu sehen.