»Denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben.« Jeremia 29,11

Kleine Renovierungs-Chronik

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Kleine Renovierungs-Chronik

Seit Ostermontag ist die Pfarrkirche geschlossen. Ziel ist es, die Weihnachtsgottesdienste wieder gemeinsam dort zu feiern. Das Gabelkreuz befindet sich zurzeit in der Kirche St. Marien, Gildenstraße 22.

Ein Interview zum Thema mit Pfarrer Michael Ostholthoff und Maik Gerding, Mitarbeiter der Zentranrendantur, finden Sie hier. 

Alles verhüllt: die Einhausung

Ein bisschen gespenstisch sieht's Ende April/Anfang Mai schon aus in unserer Pfarrkirche St. Sixtus: Die Bänke zeigen sich verhüllt, Altar, Kanzel, Beichtstuhl, Taufbecken und etliches weitere Inventar würde "eingehaust", also mit schützenden Spanplatten versehen. Jetzt kann bald das Gerüst aufgebaut werden...  

Heavy Metal: Das Gerüst wird angeliefert!

... und da sind sie auch schon: In der zweiten Maiwoche werden die Stahlelemente für die Gerüste in der Sixtus-Kirche geliefert. Dies geschieht ob der immensen Menge in mehreren Fuhren: 38 Tonnen Material kommen hier pro Tag an! Ab Montag, dem 15. Mai werden die Gerüste dann im Innenraum der Kirche aufgebaut - ein Prozess, der seinerseits noch einmal vier bis fünf Wochen dauert. 

Auf in schwindelnde Höhen: der Gerüstbau

Nix für Höhenphobiker: Unsere Gerüstbauer in der Pfarrkirche St. Sixtus machen dieser Tage ordentlich Meter sowohl in horizontale als auch vertikale Richtung - da ist Schwindelfreiheit gefragt! "So etwa zwei Wochen brauchen wir auch noch, bis alles steht", sagen die Jungs. Dabei sieht unsere Kirche jetzt schon ordentlich "verstrebt" aus - ein spannender Anblick!

Fortsetzung folgt... 

Faszinierende Perspektiven!

Zwischen Gerüstbau- und Malerarbeiten hat Thomas Peters, ein guter Freund unseres Chefküsters Albert David, in der Sixtus-Kirche einige Motive eingefangen, die wir ihnen auf gar keinen Fall vorenthalten wollen. Eine teilweise fast unwirkliche Szenerie!

Spuren vergangener Jahrzehnte

Im Juli hat der Malerbetrieb mit den vorbereitenden Reinigungsarbeiten begonnen. Mit Hilfe eines Trockenschwamms werden die Jahrzehnte alten Verschmutzungen an den Kirchenwänden, die hauptsächlich von Heizemissionen herrühren, entfernt. Maler Tobias Wedepohl demonstriert, was sich da alles angesammelt hat - und was erst beim direkten Vorher-Nachher-Vergleich sichtbar wird. "Die Reinigung wird insgesamt etwa vier Wochen dauern", bestätigt sein Kollege Horst Neumann, der an diesem Donnerstagmittag auf den Altarstufen seine wohlverdiente Pause nach Stunden der "Radierarbeit" genießt. In der zweiten Augustwoche wird der Malerbetrieb dann mit dem Farbauftrag beginnen.      

Pressetermin in 15 Metern Höhe

Es sind schon bemerkenswerte Zahlen, die hier zusammenkommen:

- 5000 Quadratmeter Wandfläche, die gereinigt und gestrichen werden,
- 1400 Tonnen (!) Stahlgerüst für die Malerarbeiten,
- 300 Reinigungsschwämme für die Wände,
- 15 Meter Arbeitsbereich-Höhe,
- rund 18.000 Schritte, die Maler Tobias Wedepohl jeden Abend auf seiner Uhr hat,
- 60 Jahre Berufserfahrung, die Kirchenrestaurator Horst Neumann (77!) vorzuweisen hat.

Auch Redakteurin Elisabeth Schrief von der Halterner Zeitung war beeindruckt, als sie sich am 17. August bei Pfarrer Michael Ostholthoff vor Ort über den aktuellen Stand der Renovierungsarbeiten informierte und den Malern der Firma DH Tewes aus Münster über die Schulter schauen konnte - hoch oben, direkt unter dem Kirchengewölbe, in dem die Handwerker bereits einiges an vorbereitenden Malerarbeiten vollendet haben. Die gerundeten Decken leuchten hier geradezu. Eine gigantische, weitläufige Etage erstreckt sich hier, vor einem der nördlich ausgerichteten Kirchenfenster haben sich die Maler einen kleinen, fast wohnlichen Pausenbereich eingerichtet. Es sind ordentliche Strecken, die die Männer hier Tag für Tag zurücklegen - "abends schlafe ich meist kurz nach meinen Kindern ein", schmunzelt Tobias Wedepohl.

Künstlicher Kalk statt Binderfarbe

Etage für Etage arbeitet sich das Team vor, gerade werden die Fensterlaibungen von den letzten Rußverschmutzungen der Heizperioden der letzten Jahrzehnte gereinigt. Außerdem mussten Feuchtigkeitsschäden beseitigt werden. Diese seien vor allem dem alten Anstrich geschuldet, so Horst Neumann: "Die Kirche ist seinerzeit mit Binderfarbe gestrichen worden, die keine Feuchtigkeit absorbiert. Und sie wurde mit der Lammfellrolle aufgetragen. Hierbei kommt Luft unter die Farbe, was sie in Verbindung mit Feuchtigkeit irgendwann bröckeln lässt." Für Kirchen sei ein Kalkanstrich am besten geeignet, und dieser werde jetzt in Form von sogenannter Keimfarbe, einem "künstlichen Kalk", verwendet. "Die Farbe wird mit einem sandigen Grundanstrich und zwei Deckschichten mit der Bürste aufgetragen. So wird Feuchtigkeit bestmöglich aufgenommen." Rußverschmutzungen hingegen ließen sich trotz Filteranlagen über die Jahrzehnte nie ganz vermeiden.

Horst Neumann ist die Begeisterung für seinen Beruf, den er seit 60 Jahren ausübt und der ihn ganz offensichtlich jung hält, anzumerken. Hinzu kommt naturgemäß ein gewaltiger Erfahrungsschatz - keine Frage, die der 77-Jährige nicht beantworten könnte. Und auch seinen zwei Kollegen ist die Leidenschaft für und der Respekt vor den geschichtsträchtigen Gemäuern deutlich anzumerken. Einige Zeit wird das Team hier auch noch zubringen - vom Plan, zur Kreuzerhöhung Ende September mit der Renovierung fertig zu sein, ist die Pfarrei längst abgerückt. "Unser Ziel ist jetzt, die Weihnachtsgottesdienste in der frisch renovierten Kirche zu feiern", sagt Michael Ostholthoff. Ein Termin, den der koordinierende Architekt Thomas Krail für definitiv realistisch hält. 

Hier finden Sie den Artikel aus der Halterner Zeitung vom 18. August >>>

Unsere Pfarrkirche in neuem Glanz

Die Gerüste sind abgebaut, die letzten Farbeimer weggeräumt: Jetzt gilt es "nur" noch, alles wieder an seinen Platz zu bringen und den Eingangsbereich fertigzustellen.
Wer das Glück hat, jetzt schon einen Blick in unsere frisch renovierte Pfarrkirche zu werfen, wird sich ein "Wow" kaum verkneifen können: Der neue Anstrich lässt das Gemäuer in ungewohntem Glanz erstrahlen. Die gesamte Kirche wirkt viel heller, freundlicher - und bereit für eine ereignisreiche Zukunft.

Am Abend des 7. November kamen unsere Kommunionhelfer, Lektoren und Mitglieder des Gemeindeausschusses St. Sixtus in den Genuss einer kleinen Vorab-Besichtigung mit Pfarrer Michael Ostholthoff. Die Begeisterung war groß - und alle Anwesenden waren sich einig, dass die Entscheidung für die gründliche Renovierung unseres zentralen Gotteshauses die absolut richtige war. "In zehn Jahren wäre eine solche Maßnahme wahrscheinlich finanziell kaum mehr zu stemmen gewesen", so Michael Ostholthoff - und bestätigte, dass die Kosten erfreulicherweise tatsächlich unter der anfangs angenommenen Summe geblieben seien.  

Und auch der Zeitplan sei eingehalten worden - somit können die Weihnachtsgottesdienste wie geplant wieder in der Pfarrkirche stattfinden. Freuen Sie sich darauf!