»Denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben.« Jeremia 29,11

St. Joseph, Sythen

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St. Joseph, Sythen

Die Kirche St. Joseph in Sythen

Um 1411 wird erstmals erwähnt, dass in Sythen eine Kapelle zum Gottesdienst errichtet ist. Später gab es die Kapelle am Schloss Sythen, die heute als Standesamt-Außenstelle und Veranstaltungsraum genutzt wird und die Pestkapelle in der Nähe der alten Schule. Dorthin gelangten beim Abbruch der alten Pfarrkirche St. Sixtus in der Stadt auch einige Kunstwerke, darunter die Mondsichelmadonna, die sich heute in der Kirche St. Joseph befindet.
1909 wurde dann mit dem Bau der sogenannten "Alten Kirche" begonnen. Es handelte sich dabei um einen kreuzförmigen Bau mit einem kleinen Dachreiter, in dem zwei Glocken hingen. Diese Kirche wurde aber durch die stetig wachsende Zahl von Gemeindemitgliedern nach dem 2. Weltkrieg zu klein, so dass 1958/59 eine Erweiterung, die sogenannte "Neue Kirche" errichtet wurde. Dabei wurde dann auch das Innere der Kirche neu geordnet, wobei der Altar in den Schnittpunkt der beiden Kirchstücke gerückt wurde. Die Kirche wurde vom damaligen Weihbischof Heinrich Baaken am 13. Dezember 1959 konsekriert. Architekt war Hans Ostermann aus Münster, der unter anderem auch einige der Fassaden des Prinzipalmarktes in Münster mit-verantwortete.
Die gesamte Kirche wurde von außen mit unbehauenem Sandstein verkleidet, der Haupteingang wurde durch den neuen Turm hindurch angelegt, der 44 Meter hoch aufragt.

Mit der Messfeier am Ostermontag 2013 wurde St. Joseph vorübergehend geschlossen. Bis Ende 2014 dauerten die Umbauarbeiten.
Am 6. Dezember 2014 fand die Altarweihe und die Benediktion des Pfarrheimes und der Kirche durch Bischof Dr. Felix Genn statt.

Die umgebaute Kirche

Der Eingang
Es wurden neue Eingänge für die Kirche und für das Gemeindezentrum gebaut. Der bisherige Haupteingang der Kirche führte durch den 44 m hohen Glockenturm und ist nunmehr Sakristeieingang.

Der Altar

Der schwarz-grau poliertem Mozarra-Marmor des "alten" Altares wurde auch für den neuen Altar und für das Ambo verwendet. Aus den übrigen Teilen wurden kleine Würfel gefertigt, die zertifiziert gegen Spende zu Gunsten der Renovierung der Orgel erworben werden konnten.

Der Altar selber ist im unteren Teil aus vier Quadern zusammengesetzt, die ein Kreuz ergeben, der obere Teil ist mit dem Marmor des vorherigen Altars gestaltet.

Im vorherigen Altar waren die Reliquien des hl. Viktor von Xanten und der hl. Prudentia eingelassen. Bei der Einsegnung am 6. Dezember 2014 wurden in den neuen Altar die Reliquien des hl. Viktor von Xanten, der hl. Prudentia und des seligen Graf von Galen eingefügt.

Der Tabernakel

Der Tabernakel ist eine Arbeit des Künsters Hubert Teschlade aus Münster-Nienberge. Auf den Frontplatten sind Szenen aus dem Neuen Testament abgebildet: das letzte Abendmahl, die Hochzeit zu Kana, die Taufe Jesu im Jordan und die Anbetung der Könige.
Er hat seinen Platz in der Nische des vorherigen und jetzt zugemauerten Seiteneingangs der Kirche gefunden und ist von vier Seiten begehbar.

Die Apostelleuchter

Die Apostelleuchter wurden aus der alten Kirche übernommen. In ihnen sind die Namen der 12 Apostel ausgestanzt. Die Anordnung in der umgebauten Kirche richtet sich nach der Berufung der Jünger durch Jesu.

Der Taufbrunnen

Der alte Taufbrunnen dient als Weihwasserbecken und steht am neuen Eingang der Kirche. Der neue Taufbrunnen kann mit warmem Wasser durch eine Leitung befüllt werden. Das Warmwassergerät versteckt sich unter einer Vitrine, die im Taufrundell eingebaut ist. Diese ist mit einem beleuchteten Fenster versehen, hinter dem die drei Heiligen Öle (Tauf-, Katecheten-, Krankenöl) aufbewahrt werden.

Durch die Beleuchtung im Taufbereich (in dem Taufrundell und an der Decke) sind Taufen "unter dem Sternenhimmel" möglich.

Der Kirchenraum

Der Gottesdienstraum wird durch eine Glasfront vom Pfarrheimteil getrennt. Bei "großen" Messen kann das Foyer bestuhlt sowohl lichttechnisch als auch akustisch zugeschaltet werden. Ebenfalls ist es möglich, bei zeitgleichen Veranstaltungen in Kirche und Gemeindeteil einen Sichtschutz vor die Glasfront zu stellen.

Die "alten" Bänke wurden wieder aufgearbeitet und verwendet. Die Zeit während der Umbauphase im ev. Gemeindezentrum hat gezeigt, dass seitens der Gottesdienstbesucher mehrheitlich Bänke statt einer Bestuhlung gewünscht wurden.

Der Beichtstuhl

Es ist nunmehr möglich, im linken Teil des Beichtstuhles die Ohrenbeichte und im rechten Teil ein Beichtgespräch zu führen. Ebenfalls kann man durch angebrachte Lämpchen über der Tür erkennen, ob "besetzt" oder "frei" ist.

Das Credo-Fenster

Das Credo-Fenster (von Prof. Hanns Wienhausen aus Münster) nimmt den Südteil der Kirche ein. Wie Perlen an einer Schnur werden die Grundaussagen unseres Glaubens in Figuren und Symbolen dargestellt. Es wurde von der Sythener kfd gestiftet.

Die Orgel

An der Schnittstelle zwischen Pfarrheim und Kirchenraum steht die Orgel auf der neuen Empore. Mittendrin entfaltet sie ihren Klang.

Im Kern ist es die alte Orgel der Firma Breil aus Dorsten, im Detail aber ist sie kaum wiederzuerkennen.

Für den Umbau wurde die Orgel durch die Firma Seifert in Kevelaer abgebaut und in der Werkstatt wieder aufgebaut. Anschließend wurden alle Pfeifen einzeln gereinigt und vom Staub der Jahrzehnte befreit.

Die sichtbaren Prospektpfeifen wurden aufwändig poliert, damit sie noch schöner strahlen. Die Windmaschine wurde völlig erneuert, Schimmel beseitigt. Zwei Register der Orgel wurden ausgetauscht, neue Töne erklingen. Der Spieltisch wurde komplett überarbeitet und neu beleuchtet.

Die ganze Orgel bekam eine komplett neue weiße Farbgebung. Der sichtbare Pfeifenprospekt wurde mit farbigen Schleierbrettern aufgewertet.

Die Orgel ist damit ein Spiegelbild des ganzen Kircheninnenraumes.

Bis zum Einbau in die umgebaute Kirche wurde die Orgel zwischenzeitlich in einem ehemaligen Atombunker, geschützt von Temperaturschwankungen, am Niederrhein eingelagert.

Das Gotische Reliquiar mit den Reliquien von Heiligen wird im Tresor aufbewahrt und nur zu besonderen Anlässen (Allerheiligen) im Altarraum aufgestellt.

Direkt am Eingang ist die Mondsichelmadonna (um 1480) angebracht. Sie ist sehr wertvoll.

Im hinteren Bereich vor dem Beichtstuhl finden wir die "Immerwährende Hilfe".

Der Hl. Joseph und Namenspatron hat seinen Platz im Foyer neben dem Eingang gefunden. Er hält zwei Tauben in den Händen, die daran erinnern, dass für jeden Erstgeborenen zwei Tauben im Tempel aus Dank geopfert wurden.

Der Kirchenteil des Gemeindezentrums

Da der neue Kindergarten nur dreizügig gebaut werden durfte und der Kirchenvorstand aufgrund der vielen Zuzüge und Kinder im Ort die Vierzügigkeit weiterhin behalten wollte, wurde die vierte Kindergartengruppe mit in den Kirchenumbau eingeplant. Dafür mussten die bereits fertigen Pläne neu überarbeitet werden.

In den Kirchenbau, der als Gemeindeteil dient, wurde eine Zwischendecke eingezogen. In der Mitte des jetzigen Foyers stand früher der alte Altar. Im früheren alten Teil der Kirche von 1909 fand die vierte Kindergartengruppe ihren Platz. Darüber ist der Gemeindesaal.

Pfarrbüro und Jugendraum sind in der ehemaligen Sakristei und im ehemaligen Sakristeivorraum untergebracht.

Außer der Herrentoilette (im EG) und der Damentoilette (OG) wurde eine behindertengerechte Toilette mit Duschgelegenheit eingebaut. So kann auch den Gruppen, die länger bleiben, eine Duschgelegenheit geboten werden.

Im OG ist die ehemalige Orgelbühne zum Besprechungsraum geworden.

Vor diesem Raum liegen rechts der Putzraum sowie die Damentoilette, auf der linken Seite ist die Garderobe und ein Getränkekühlschrank untergebracht.

Die Bücherei hat ihren Platz im OG im Foyer gefunden. Außer den "fest" eingebauten Regalen gibt es fahrbare Schränke. Diese werden zu den Öffnungszeiten über den ganzen oberen Foyerbereich verteilt aufgestellt, der dann mitgenutzt wird und somit den Büchereiraum erweitert.

Im Gemeindesaal wurde die frühere Rosette der alten Kirche erhalten und ist zum Blickfang geworden.

Die Krypta

Die ehemalige Krypta der Kirche ist jetzt Lagerraum.

Die Kirchenglocken

St. Joseph verfügt über fünf Glocken:

St. Joseph - 2000 kg, Ton D - gegossen 1984
Inschrift: ST JOSEPH PATRONUS SYTHENAE ORA PRO NOBIS. ET EXPECTO RESURRECTIONEM MORTUORUM ET VITAM VERNTURI SAECULI. AMEN. 16 XII. 1984


St. Johannes der Täufer - 1053 kg, Ton F, gegossen 1965
Inschrift: ST. JOHANNES BAP. ICH BIN DIE STIMME EINES HEROLDS, DER IN DER WÜSTE RUFT! BEREITET DEN WEG DES HERRN: IM JAHR DES VOM PAPST JOHANNES XXIII. EINBERUFENEN UND VON PAPST PAUL VI. FORTGEFÜHRTEN II. VATIKANISCHEN KONZILS 1965

Adresse

An der Kirche
45721 Haltern am See